Rolf Gith Leben und Werk

Bereits während seiner Schulzeit nimmt Rolf Gith privaten Zeichen- und Malunterricht bei Arie Goral und Eduard Hopf. Von 1968 bis 1974 studiert er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg Malerei bei Hans Thiemann (Schüler von Paul Klee, Wassily Kandinsky) und Rudolf Hausner (Wiener Schule, phantastischer Realismus) sowie visuelle Kommunikation.

1971 erhält der Künstler die Studienstiftung des Deutschen Volkes für Malerei, verbunden mit Studienaufenthalten in Florenz und Rom. Seit 1974 arbeitet Gith als Maler, Zeichner und Designer. Zunächst malt er großformatige Aktbilder. Seine filigran erarbeiteten Physiognomien werden 1984 im Kunsthaus Hamburg im Rahmen der Ausstellung „Hans Thiemann und seine Schüler“ ausgestellt. Zwischen 1990 und 2001 hat er einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Mainz, hält Vorlesungen an der Kunsthochschule für Medien in Köln und hat eine Gastprofessur an der Hochschule der Künste in Bremen.

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Zentrale Themen seiner Arbeiten sind Licht und Farbe. Diese Malerei realisiert Rolf Gith in einer aufwendigen altmeisterlichen Schichtenmalerei in Eitempera und Harzölfarbe. So lassen sich die wesentlichen Merkmale für Gith`s Malerei, wie Transparenzen und Farbtiefen, darstellen. Die Arbeit an einem dieser aufwändigen, in altmeisterlicher Technik gefertigten Gemälde, dauert hierbei bis zu einem Jahr.

Gith arrangiert kleine Objektgruppen, die er dann stark vergrößert als Blow-up auf die Leinwand überträgt. Gith dringt malerisch in das Innerste der Objekte vor und steigert die sinnliche Erfahrung und damit Präsenz der Dinge. Die Requisiten der Bilder treten aus ihrer profanen Rolle heraus und erhalten eine magische Bedeutung.

So entsteht von 1996 bis 2008 der Werkblock „message of light and color“. Darauf folgt bis 2013 der zweite Werkblock „sign of light“. Seine Werkblöcke bestehen jeweils aus Leinwandarbeiten, im Format 150×150 cm.

Von 2013 bis 2016 arbeitet Gith am dritten Werkblock mit dem Titel „low light“. In diesen Arbeiten beschäftigt sich der Künstler mit Darstellungen, die in völlig reduziertem Licht ausgeführt werden.

Von 2016 bis 2018 erstellt der Künstler seinen neuen Zyklus “message of silence”. Hier treten die Objekte schlichter und alltäglicher auf, zugleich von Licht über- und durchflutet. Banale Objekte, wie z. B. Pflanzen in einem Wasserglas, geraten durch die extreme Nahsicht zu phantastischen, abstrakt anmutenden Bildkompositionen. Beide Werkblöcke wurden jeweils in Einzelausstellungen in unseren Ausstellungsräumen präsentiert.

2020 widmet ihm das Museum Marburg mit der Ausstellung „message of painting“ eine große Retrospektive. Das Künstlergespräch, das im Rahmen dieser Ausstellung entstand, können Sie auf unserer Webseite sehen.

Mit seinen Arbeiten zählt der Künstler zu den zeitgenössischen Malern, die das Genre Stillleben in der Kunst neu beleben. Seine Arbeiten befinden sich in privatem und öffentlichen Besitz.