Ilse Hannes

Ilse Hannes geboren 1916 in Swinemünde  /  gestorben 2006 in Frankfurt am Main

Ilse Hannes war eine deutsche Künstlerin mit einem vielgestaltigen Œuvre zwischen gegenständlicher und abstrakter Kunst. Während des Zweiten Weltkriegs diente sie als Nachrichtenhelferin der Wehrmacht in Norwegen, wo sie dem Künstler Karl Walter Schmidt begegnete, der sie zur bildenden Kunst inspirierte.

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Nach dem Krieg ließ sie sich in Frankfurt am Main nieder und intensivierte dort ihre künstlerische Ausbildung. Sie studierte an der Werkakademie Kassel und besuchte Kurse bei Johannes Itten. In den Jahren 1963/64 arbeitete sie in Paris im renommierten Atelier 17 von Stanley William Hayter, wo sie sich mit experimentellen Drucktechniken auseinandersetzte.

Hannes‘ Werk zeichnet sich durch eine subtile Farbkomposition, fließende Strukturen und eine starke poetische Bildsprache aus. Ihre Aquarelle, Zeichnungen und später auch Collagen verbinden Leichtigkeit mit Tiefe und Emotionalität. Besonders ihre Collagen – aus Fundstücken und Alltagsmaterialien – belegen ihre kreative Vielseitigkeit und ihr ausgeprägtes ästhetisches Gespür.

Ab den 1960er Jahren wandte sich Ilse Hannes verstärkt der abstrakten Kunst zu: Geometrische Formen, dynamische Linien und leuchtende Farbflächen prägen ihre Werke dieser Phase. Dabei gelingt es ihr, eine emotionale Tiefe mit formaler Klarheit zu verbinden. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit war sie auch als Kunsterzieherin tätig, unter anderem in Nordhessen und Frankfurt. Ihre Arbeiten wurden seit 1946 in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Retrospektiven fanden 1992 und 2006 in Frankfurt statt.

An ihrem 89. Geburtstag gründete sie gemeinsam mit Freunden den Verein zur Förderung der Kunst und des Werkes von Ilse Hannes e.V., der sich bis heute um die Pflege ihres Erbes und die Unterstützung bedürftiger Künstler einsetzt. Ihr Gesamtwerk beeindruckt durch Originalität, gestalterische Sensibilität und eine tiefe Verbindung von Licht, Raum und Bewegung – Ausdruck einer lebenslangen, feinfühligen Auseinandersetzung mit der Welt der Formen.

Malerei

Aquarelle, Zeichnungen und Graphik