Heinz te Laake

Heinz te Laake  geboren 1925 in Berlin  /  gestorben 2001 in Erbach im Rheingau

Heinz te Laake (1925–2001) war ein vielseitiger deutscher Künstler, dessen Werk Malerei, Grafik, Skulptur, kinetische und angewandte Kunst umfasst. Geboren in Berlin, studierte er von 1945 bis 1950 an der Hochschule für Bildende Künste bei Karl Schmidt-Rottluff. Prägende Studienreisen führten ihn u. a. nach Paris und Athen. Nach dem Studium arbeitete er zunächst in Düsseldorf, später lebte und wirkte er mit seiner Frau Marlis in einer Atelierwohnung auf Schloss Reinhartshausen im Rheingau, wo beide auch beigesetzt wurden.

Mehr anzeigen

Te Laakes Werk zeichnet sich durch eine bemerkenswerte stilistische Bandbreite aus. In der Malerei begann er mit expressiven Figuren und Aktmotiven, entwickelte jedoch bald eine eigene, moderne Bildsprache mit mythologischen Bezügen, etwa in Werken wie Dionysos und Ariadne oder Kastor & Polydeukes. Große Beachtung fanden seine seit 1957 entstandenen kinetischen „Uhrbilder“ – mechanisch bewegte Plexiglas-Objekte mit integrierten Uhrwerken, die Malerei, Technik und Bewegung vereinten. Diese limitierten Arbeiten, wie Amazonenschlacht (1972), gelten als Höhepunkte seines Schaffens.

Neben der freien Kunst wandte sich te Laake auch der angewandten Kunst zu. Er entwarf Armbanduhren, Porzellanobjekte, Tischdekorationen und Künstleretiketten für renommierte Rheingauer Weingüter wie Balthasar Ress und Schloss Reinhartshausen. Seine funktionalen Kunstobjekte verbinden Ästhetik mit Alltagstauglichkeit und sind heute gefragte Sammlerstücke.

Arbeiten von Heinz te Laake befinden sich u. a. im Stedelijk Museum Amsterdam, im Musée des Arts Décoratifs Lausanne und im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen. Unterstützt wurde er u. a. vom Sammlerehepaar Theodor und Ulla Ahrenberg. Derzeit wird sein malerisches Werk wissenschaftlich aufgearbeitet; ein Werkverzeichnis entsteht im KunstKontor Wiesbaden. Te Laake gilt als bedeutender Vertreter der deutschen Nachkriegskunst, der Kunst, Technik und Alltagskultur auf einzigartige Weise miteinander verband.