Edgar Ehses

Edgar Ehses am 23. Mai 1894 in Trier geboren /  gestorben 13. Januar 1964 in Wiesbaden

Edgar Ehses (23. Mai 1894 in Trier; †13. Januar 1964 in Wiesbaden) stammte aus einem großbürgerlichen Elternhaus. Schulzeit in Trier und Belgien, frühe Reisen nach Italien und ein längerer London-Aufenthalt prägten ihn kulturell und künstlerisch. Nach dem Ersten Weltkrieg, den er als Frontsoldat überstand, begann er 1919 eine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Trier bei August Trümper, später an der Kunstakademie Düsseldorf.

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In den 1920er-Jahren lebte Ehses in Berlin und Paris, wo er u. a. von Braque, Gris und Modigliani inspiriert wurde. Freundschaften mit Eduard Bargheer, Werner Gilles und Fritz Mühsam begleiteten ihn künstlerisch. Mit seiner Frau, der Modeschöpferin Martha Stang, lebte er zeitweise in Paris. Die NS-Zeit überstand er mit Modeentwürfen, später als Zöllner. Sein Frühwerk wurde im Krieg größtenteils zerstört.

Nach 1945 gelang ihm mit Ausstellungen in Baden-Baden, Berlin und weiteren Städten der Durchbruch. Er wurde Mitglied der Neuen Berliner Gruppe, der Pfälzischen und Darmstädter Sezession. Freundschaften verbanden ihn mit Künstlern wie Karl Hofer, Karl Schmidt-Rottluff und Otto Ritschl.

Ehses’ Stil entwickelte sich vom naturalistisch geprägten Frühwerk hin zu figürlicher Abstraktion und schließlich zu einer stark reduzierten, zeichensprachlichen Spätphase. Besonders prägend waren seine Reisen nach Ibiza (1957, 1959), die ihn zur Abkehr vom Figürlichen führten. Seine späteren Werke – vor allem in Tusche – zeigen eine meditative, musikalisch-rhythmische Bildsprache, die er selbst als „kleine Kammermusik“ bezeichnete.

1963 fand eine große Retrospektive in Trier statt. Edgar Ehses starb am 13. Januar 1964 in Wiesbaden. Sein Werk gilt als kraftvoll, kontinuierlich und von klarer künstlerischer Handschrift geprägt.

Malerei & Zeichnung